Mi, 09.10.2019 – Darwin
Jetzt musste ich gerade nachschauen welcher Wochentag heute ist. Tja, wir sind auch schon zwei Wochen unterwegs und haben dabei einen ganzen Kontinent durchquert.
Wir stehen früh auf. Die Nacht war ein wenig Erholung nach der Enge des Ghan. Aber mit abgeschalteter Klimaanlage war es doch recht warm.
Nach einem einfachen Frühstück geht es mit Uber zum Flughafen Darwin (commercial area) zu Kakadu Air Service. Wir haben für heute Kakadu in a Day gebucht.
Mit dem Piloten sind wir in Summe fünf Personen (neben uns noch ein australisches Paar) in der Chessna 310R (6 Sitzer, Rufzeichen VH-LGC). Abwiegen, Sicherheitseinweisung und dann klettern wir in den Flieger. Ich war etwas wegen meiner Klaustrophobie besorgt, aber ich hatte mehr Platz als auf den meisten Linienflügen. Und so starten wir um 09:06 Uhr unseren Flug zum Kakadu National Park.
Über eine scenic route fliegen wir in etwa 2.500 ft (750 m) über den Nationalpark. Dabei macht der Pilot immer wieder Schleifen und geht auch tiefer hinunter, um uns einen guten Blick auf die landschaftliche Schönheiten zu geben. Zusätzlich fungiert er als Tourguide und gibt uns umfangreiche Hintergrundinfos zu Land und Leuten. Die Landschaft ist einfach extrem beeindruckend.

Nach turbulenten 1,5 Stunden landen wir am Cooinda Airport (auf unbefestigter Landebahn!).

Hier hat es derzeit schlappe 37°C (die später noch auf über 40°C steigen werden) und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 70-80%. Daher gleich einmal Ausgabe von Wasser.
Etwa seit dem Red Center (Alice Springs) ist mir aufgefallen, dass alle (nicht nur die Touristen) hier immer mit einer Flasche Wasser in der Hand oder in der Hose eingesteckt herumlaufen. Bei jeder Gelegenheit wird dir Wasser angeboten und wenn du gescheit bist, nimmst du das auch an. Überschlagsmässig kommen wir derzeit auf etwa 3 bis 4 l Wasser pro Tag und Person.
Am „Airport“ steht ein Auto abgestellt, in das wir jetzt umsteigen. Der Pilot wird uns damit während der restlichen Zeit hier herumchauffieren.

Dann fahren wir den kurzen Weg zur Cooinda Lodge Kakadu und weiter zum Yellow Water wo wir eine Bootsfahrt machen. Unser Fahrer und Guide, Ruben, ist Mitglied des Aborigines Clans dem Yellow Water gehört und der die Rundfahrten hier betreibt. Er erzählt, beschreibt, erklärt – und das scheinbar ohne Luft zu holen – und bringt uns die Pflanzen und Tiere dieses Gebietes in einer Art näher, dass wir aus dem Staunen nicht herauskommen.

Er bewegt auch Salzwasserkrokodile, die sogenannten „Saltie“, zum Auftauchen, indem er durch Bootsbewegungen Wellen erzeugt, die Futter bringen könnten.

Wir fahren links, wir fahren rechts, wir schlagen Haken um den besten Blick auf einen Vogel, einen Baum zu bekommen.
Die 90 Minuten sind wie im Flug um und es war einfach nur ein unbeschreibliche Erlebnis.

Unser Pilot erwartet uns bereits und bringt uns zurück zur Lodge, wo wir eine Pause machen und einen kleinen Lunch zu uns nehmen.
In der Zwischenzeit ist die Temperatur jenseits der 40°C – es ist unerträglich.
Wir machen noch einen Abstecher in das Warradjan Aboriginal Cultural Center das die Form einer Schildkröte hat.

Danach geht es zurück zum Flugzeug. Sonnenschutz entfernen, kurz durchlüften, außencheck und wir klettern wieder einer nach dem anderen in die Maschine. Der Pilot verteilt feuchte, kühle Handtücher und – das darf nicht fehlen – Wasser.
Checkliste abarbeitet, ein Funkspruch und los geht es. Diesmal fliegen wir auf direktem Weg in 6.500 ft Höhe zurück nach Darwin. Schon nach knapp 40 Minuten landen wir wieder sicher und rollen zurück zum Hangar von Kakadu Air.

In Arbeit…

Die Bilder sagen, dass das ein ganz wunderbarer, eindrucksvoller und aufregender Tag gewesen sein muss – auch bei diesen Temperaturen. Ganz toll !